Den Weg in die Medizin hat Al Zaidis, der aus dem Irak nach Bonn kam, als er zwei Jahre alt war, fast automatisch gefunden. „Ich habe eine große Leidenschaft für Naturwissenschaften, wollte aber auch immer etwas machen, das mit Menschen zu tun hat – die Medizin war da der perfekte Weg.“
Die letzten zwei Jahre war Al Zaidi als Clinician Scientist ausschließlich wissenschaftlich tätig. Finanziert wurde er in dieser Zeit über das BONFOR-Förderprogramm der Medizinischen Fakultät der Uni Bonn. Ab Oktober wird er als Assistenzarzt wieder überwiegend klinisch tätig sein, behält aber einen festen Forschungstag pro Woche bei.
Signal für junge Wissenschaft
Mit dem neuen Förderprogramm möchte die Corona-Stiftung junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stärken, die nach ihrer Promotion am Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere stehen. Der Bewerbungsprozess ist anspruchsvoll: Von der ersten Skizze über einen 20-seitigen Antrag bis hin zur persönlichen Präsentation vor einer Jury. Die Förderung in Höhe von 500.000 Euro gilt als eine der höchsten in Deutschland für junge Ärztinnen und Ärzte zu Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere.
„Ich bin froh und dankbar, dass ich auf diesem Weg so viel Unterstützung erfahren haben. Vor allem unser Klinikdirektor Prof. Georg Nickenig ist ein wahnsinnig wertvoller Mentor, der mich von Beginn an immer gefordert und gefördert hat,“ blickt Al Zaidi zurück.
Kardiologe Nickenig ist dabei voll des Lobes für seinen Schützling. „Dr. Al Zaidi paart echtes wissenschaftliches Talent mit großem medizinischen Engagement. Hinzu kommt seine schnelle Auffassungsgabe. Dass er nun diese tolle Förderung einsammeln konnte, ist der Lohn für seine Arbeit und freut mich als Klinikdirektor sehr.“
Dass er sich gegen die starke Konkurrenz aus ganz Deutschland durchgesetzt hat, erfüllt den Al Zaidi mit Stolz und Demut zugleich: „Die abschließende Präsentation vor der Jury lief gut, aber natürlich gehört auch immer ein bisschen Glück dazu. Jetzt freue ich mich sehr, dass ich mit meiner Arbeit die Chance bekomme, vielleicht etwas zu bewegen.“
Ein Ziel: Die Medizin von morgen mitgestalten
Heute behandelt Al Zaidi Patientinnen und Patienten mit Therapien, die vor fünf, zehn oder zwanzig Jahren entwickelt wurden. In Zukunft möchte er selbst dazu beitragen, dass neue Verfahren Eingang in die Klinik finden. „Wenn wir es schaffen, dass Patientinnen und Patienten eines Tages nicht mehr zwingend eine Operation brauchen, sondern mit Medikamenten behandelt werden können – dann wäre das ein echter Durchbruch. Und wenn ich mit meiner Forschung auch nur einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, ist das für mich das größte Glück.“